Sanftes Werfen und angenehmes Fallen
Wir werden alle älter! Irgendwann, früher oder später, stellt sich für jeden die Frage wie es denn mit der eigenen sportlichen Betätigung weitergehen kann. Muss man mit der Sportart, mit der man groß und alt geworden ist, mit der man prägende Erlebnisse verbindet, aufhören?
Zu dieser Fragestellung starteten am 24. September 2022 der NWJV und das NWDK unter dem Titel „Mein Judo – gemeinsam altersgerecht trainieren“ einen Lehrgang im Judoraum des SC Bayer Uerdingen. Lehrgangsleiter waren Walter Trapp und Dieter Münnekhoff, beide hochdekorierte Judolehrer.
Walter Trapp, selber im fortgeschrittenen Alter und auf eine lange sehr erfolgreiche Judokarriere zurückschauend, befragte die Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu Beginn nach ihren eigenen persönlichen Hemmnissen, weiterhin Judo zu betreiben. Übereinstimmung bei den Teilnehmern gab es beim Fallen, vor allem, wenn der Judopartner unkontrolliert und hart wirft. Auch bei älteren Anfängern im Judosport ist die Angst vor dem Fallen ein großes Hindernis mit diesem Sport zu beginnen.
Diese Problematik nahm Walter Trapp exemplarisch auf und entwickelte an drei Beispielen, wie es gelingt - unter Einhaltung der Prinzipien des Judowurfs - den Judopartner sanft und kontrolliert zu Boden zu führen. Am Ende des Lehrgangs waren die Teilnehmer von dem von Walter Trapp entwickelten Trainingskonzept überzeugt: Judo kann auch bis ins hohe Alter hinein angstfrei und mit Freude an den judospezifischen Bewegungen betrieben werden.
Der Nordrhein-Westfälische Judo-Verband hat deshalb auch in seiner Trainerausbildung den Baustein „Bewegt ÄLTER werden mit JUDO“ eingebaut. Diskutiert wird allerdings noch die Frage, welche Anforderungen an ältere Judosportler zu stellen sind, die auf der Basis dieser Konzeption Judoprüfungen bis zu den Meistergraden (den Dan-Prüfungen) absolvieren wollen.
Text: Peter Krause, 5. Dan
- Kategorie: : NWDK