Nach gezielter Vorbereitung: Durch Start bis aufs Treppchen bei der DKM!
Dies gelang einigen Teilnehmern des Internationalen Judo - Kata – Turnieres in Gedenken an Dieter Born in Bonn, die sich im Anschluss -am folgenden Tag- auf dem NWDK Vorbereitungslehrgang durch versierte Referenten und Wertungsrichter den letzten Schliff geben ließen.Ein toller Erfolg, der bislang immer wieder einigen Teilnehmern dieses Turnieres mit Lehrgang gelang.
Samstag, den 07.05.2022, trafen sich über 70 Judoka Luxemburg und Deutschland zu dem Nachholtermin aus 11/2021 des international offenen Kata Turnier in der Sporthalle des Collegium Josephinum in Bonn, welches 2020 leider ganz ausfallen musste.
Die deutschen Teilnehmer kamen aus der ganzen Republik um sich mit einem Teil der Internationalen und Deutschen Judo - Kata Elite zu messen und das Turnier und den anschließenden Lehrgang des NWDK als Vorbereitung zur EM und zur DKM in Hamburg zu nutzen.
In Gedenken an Dieter Born wurde vom SC – Arashi CoJoBo e.V. das siebte „International offene Judo-Kata-Turnier des NWJV/NWDK (Nordrhein-Westfälischer Judoverband/Nordrhein-Westfälisches Dan-Kollegium) ausgerichtet.
Unter den gestarteten Paaren befanden sich nicht nur amtierende Deutsche Meisterschaftspaare sondern auch Teilnehmer und Medaillengewinner nationaler und internationaler Turniere.
Die Kata – Bewerter, denen sich die Wettkämpfer stellten, kamen aus den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein -Westfalen und dem Rheinland. Die Leitung oblag dem NWDK Kata – Beauftragten José Pereira Rodriguez. Unterstützt wurde er von dem DJB Kata Referenten, Sebastian Frey, den Kata Referenten des Niedersächsischen Judoverbandes, Jutta Milzer und Wolfram Diester sowie dem Landeskatareferenten Dieter Münnekhoff, der dankenswerter Weise kurzfristig für den erkrankten Dr. Stefan Bernreuther eingesprungen ist.
Dieses Turnier ist unserem lieben Freund, Judoka und Förderer Dieter Born gewidmet.
Der Schwerpunkt dieses Turnieres liegt in Förderung des Nachwuchses, denn das beste Nachwuchspaar, wird mit dem Dieter Born-Gedächtnispokal (als ewiger Wanderpokal) ausgezeichnet.
Dieser Preis wurde 2013 von der Deutschen Kata-Nationalmannschaft, anlässlich des plötzlichen Todes unseres Freundes und Mitgliedes -Dieter Born- gestiftet.
Unser lieber Dieter, weit über die Judokreise hinaus bekannt, nicht nur als erfolgreicher Judoka, Japanologe, Publizist, Übersetzer und Verleger, sondern auch als wundervoller Mensch, wurde mit 52 Jahren viel zu früh aus dem Leben gerissen. 14 Tage nach seiner erfolgreichen Teilnahme bei den Europameisterschaften auf Malta 2013 -mit seinem Partner Roman Jäger- verstarb er an einer Lungenembolie.
Unser Bestreben ist es, durch die jährliche Ausrichtung dieses Turniers, mit der Vergabe der Wanderpokale immer wieder seiner zu gedenken.
Der Dieter Born-Gedächtnispokal wird unter den Teilnehmern vergeben, die bislang weder national, noch international erfolgreich waren oder durch den DJB für Turniere gemeldet wurden.
Die Teilnehmer bei der Jugend (U18) wurden alle neben den Urkunden und den einzigartigen Medaillen (Tori) mit Sondergratifikationen (Buchpreisen, Judo - Accessoires, Schlüsselanhänger, und vielem mehr) ausgezeichnet.
Trotz des straffen Zeitplanes lobten alle Beteiligten, Wettkämpfer, Bewerter und Zuschauer die angenehme, entspannte, ja persönliche Atmosphäre, wozu neben dem Ambiente natürlich auch die Cafeteria -die für das leibliche Wohl der Teilnehmer und Besucher sorgte-, beitrugen.
Die oberen Platzierungen bei diesem z.T. international versierten Teilnehmerfelder waren am Ende nicht überraschend. Aber auch die Leistungen und Ergebnisse im Zusammenhang mit der Vergabe des Dieter Born-Gedächtnispokals waren hervorragend.
So gingen die Pokale, wieder in den Süden. Diesmal nach Bayern, an Birgit und Helene Weinmann (Mutterund Tochter), die sowohl in der Katame – no – Kata, auch in den Ju – no – kata starteten.
Ihnen gelang es dann auch auf der DKM in Hamburg sofort in die Endrunde vorzustoßen, wozu sicherlich auch der Lehrgang am Sonntag beitrug.
Eine große Ehre und Freude für Roman Jäger als Ausrichter, war die Anwesenheit des Vizepräsidenten des DJB und Präsidenten des Judoverband Rheinland, Carl Eschenauer, der zusammen mit dem NWDK Lehrwart José Pereira Rodriguez alle Teilnehmer mit Urkunden und mit Medaillen auszeichnete.
Die Erstplatzierten beim Kampf um die Dieter Born – Wanderpokale erhielten neben diesen speziellen Medaillen und als Buchpreis je ein Exemplar des gerade erschienene dritten Bandes „Wurftechniken des Kodokan“ von Toshiro Daigo (10. Dan). Die Bände 1 + 2 wurden seinerzeit von Dieter Born übersetzt und verlegt. Die Zweit und Drittplatzierten erhielten ebenfalls Buchpreise, welche seinerzeit von Dieter Born publiziert und verlegt worden waren.
Fast alle Teilnehmer des Kata- Lehrgangs, welcher an dem folgenden Tag angeboten wurde, trafen sich traditionell in gemütlicher Atmosphäre zu einem gemeinsamen Abendessen. Der Erfahrungsaustausch in lockerer Runde zwischen den Routiniers, Newcomern und Juroren wurde auch für die Intensivierung der Kontakte, den Anstoß und die Umsetzung neuer Ideen genutzt, sowohl im sportlichen als auch im privaten Bereich. Wenn auch nicht zu lange, denn nur ausgeschlafen kann man die Informationen des Lehrgangs am nächsten Tag aufnehmen, sowohl mental als auch physisch.
Denn der am darauffolgenden Tag durchgeführte Lehrgang für interessierte Teilnehmer des Turniers, bei dem die Bewerter des Vortages, als Referenten mit den Teilnehmern deren Kata des Vortages, anhand der Bewertungsbögen und der Videoaufnahmen analysierten (was sonst nur mit Kader Athleten erfolgt), wurde nicht von Newcomern bis hin zu erfahrenen Medaillengewinnern genutzt. Die Teilnehmer erhalten so relativ zeitnah, eine Rückmeldung des Gezeigten, um somit eine Verbesserung und Leitungssteigerung für weitere Wettkämpfe zu erreichen. Also eine gezielte Förderung, welche nicht nur der Nachwuchs nutzte.
Die Referenten Jose` Pereira Rodriguez (NWDK Lehrbeauftragter) Sebastian Frey (DJB – Kata – Referent), Jutta Milzer und Wolfram Diester (Kata Referenten des NJV) und Dieter Münnekhoff (NWDK Kata Referent) widmeten sich intensiv in fünf Gruppen den jeweiligen Teilnehmern.
Hierbei hatte jeder Referent max. fünf Paare in der Gruppe. Pro Paar wurde lediglich eine Kata eingehend analysiert.
Diese sequenziellen Korrekturen der gesamten Kata fordern sowohl von den Referenten als auch von den Teilnehmern die volle Aufmerksamkeit und Konzentration.
Hierbei kam es bei fast allen Teilnehmern zu dem sogenannten „Ah – Effekt“. Worauf sie dann, nach entsprechender Korrektur, versuchten in den Übungsphasen die Fehler zu beheben.
Trotz einer gestaffelten Pause zur Mitte des Lehrgangs waren die Aufmerksamkeit und der Lernwille ungebrochen.
Teilnehmer und Referenten waren so in die Sache vertieft, dass sie erst merkten, dass sie das Lehrgangsende schon 15 min. überschritten hatten, als das Abbauteam schon in der Halle stand.
So wie immer, wird es dann am 26. November 2022 –zum 8. Mal- um den Kampf der Dieter Born Gedächtnispokale gehen, gefolgt von dem NWDK Techniklehrgang am darauffolgenden Sonntag, hoffentlich diesmal ohne Einschränkungen seitens Corona.
Text und Fotos: Roman Jäger