Letzte Ausrichtung des Internationalen Judo - Kata - Turniers in Gedenken an Dieter Born beim SC-ARASHI CoJoBo e. V. in Bonn
In Gedenken an unseren Dieter wurde vom SC – Arashi CoJoBo e.V. zum achten Mal das „International offene Judo-Kata-Turnier des NWJV/NWDK (Nordrhein-Westfälischer Judoverband/Nordrhein-Westfälisches Dan-Kollegium) ausgerichtet.
Es war das letzte Mal, dass der SC-ARASHI dieses Turnier ausgerichtet hat. Zwar war diesmal die Unterstützung durch viele Mitglieder und Helfer -im Gegensatz zu den Vorjahren- überwältigend, doch der Aufwand bei der Vor- und Nachbereitung hat mittlerweile so enorme Dimensionen angenommen, dass es leider nicht mehr zu bewältigen ist.
José Pereira - Rodrigues (NWDK Lehrwart)bedankte sich im Auftrag des NWDK bei Roman Jäger für die Initiierung dieses bundes- vielleicht sogar weltweit einzigartigen Turniers, mit dem anschließenden Lehrgang, sowie für die hervorragende Organisation und die acht malige Ausrichtung mit einem Präsent.
ABER DAS POSTIVE: Im kommenden Jahr soll das Turnier, wie gewohnt stattfinden, jedoch mit einem neuen Ausrichter, dem JC – Swisstal in Heimertsheim.
Samstag, den 26.11.2022, trafen sich leider nur40 Judoka aus Luxemburg, der Schweiz und Deutschland in der Sporthalle des Collegium Josephinum in Bonn.
Seit Bestehen dieses Turnieres war dass das kleinste Teilnehmerfeld.
Trotzdem fanden sich unter den gestarteten Paaren nicht nur amtierende Deutsche Meisterschaftspaare, sondern auch Teilnehmer und Medaillengewinner nationaler und internationaler Turniere.
Auf einer Wettkampffläche stellten sich die Wettkämpfer den Kata – Bewertern aus Nordrhein –Westfalen, der Pfalz und Badem Württemberg. Die Leitung oblag wie immer dem NWDK Kata – Beauftragten José Pereira Rodriguez.
Der Schwerpunkt dieses Turnieres liegt in Förderung des Nachwuchses, denn das beste Nachwuchspaar, wird mit dem Dieter Born-Gedächtnispokal (als ewiger Wanderpokal) ausgezeichnet.
Dieser Preis wurde 2013 von der Deutschen Kata-Nationalmannschaft, anlässlich des plötzlichen Todes unseres Freundes und Mitgliedes -Dieter Born- gestiftet.
Unser lieber Dieter, weit über die Judokreise hinaus bekannt, nicht nur als erfolgreicher Judoka, Japanologe, Publizist, Übersetzer und Verleger, sondern auch als wundervoller Mensch, wurde mit 52 Jahren viel zu früh aus dem Leben gerissen. 14 Tage nach seiner erfolgreichen Teilnahme bei den Europameisterschaften auf Malta 2013 -mit seinem Partner Roman Jäger- verstarb er an einer Lungenembolie.
Unser Bestreben ist es, durch die jährliche Ausrichtung dieses Turniers, mit der Vergabe der Wanderpokale immer wieder seiner zu gedenken.
Der Dieter Born-Gedächtnispokal wird unter den Teilnehmern vergeben, die bislang weder national, noch international erfolgreich waren oder durch den DJB für Turniere gemeldet wurden.
In der gewohnten, angenehmen, entspannten, ja persönlichen Atmosphäre, die wie immer alle Beteiligten, Wettkämpfer, Bewerter und Zuschauer lobten, wozu neben dem Ambiente natürlich auch die Cafeteria -die für das leibliche Wohl der Teilnehmer und Besucher sorgte-, beitrugen, fühlte n sich alle wohl.
Die Pokale bleiben diesmal –sehr zur Freude des Veranstalters- in Nordrhein - Westfalen und gingen an Marie Plattfaut und Florian Sieber, die in der Nage - no - kata starteten.
José Pereira Rodriguez führt in gewohnter Routine die Siegerehrung durch und fand wie immer für jedes Paar einige persönliche Worte.
Die Erstplatzierten beim Kampf um die Dieter Born – Wanderpokale erhielten neben diesen speziellen Medaillen und als Buchpreis je ein Exemplar des dritten Bandes „Wurftechniken des Kodokan“ von Toshiro Daigo (10. Dan).
Nicht nur alle Teilnehmer des Kata- Lehrgangs, welcher an dem folgenden Tag angeboten wurde, sondern auch einige Zuschauer und Freunde, trafen sich traditionell in gemütlicher Atmosphäre zu einem gemeinsamen Abendessen. Der Erfahrungsaustausch in lockerer Runde zwischen den Routiniers, Newcomern und Juroren wurde auch für die Intensivierung der Kontakte, den Anstoß und die Umsetzung neuer Ideen genutzt, sowohl im sportlichen als auch im privaten Bereich. Wenn auch nicht zu lange, denn nur ausgeschlafen kann man die Informationen des Lehrgangs am nächsten Tag aufnehmen, sowohl mental als auch physisch.
Denn der am darauffolgenden Tag durchgeführte Lehrgang für interessierte Teilnehmer des Turniers, bei dem die Bewerter des Vortages, als Referenten mit den Teilnehmern deren Kata des Vortages, anhand der Bewertungsbögen und der Videoaufnahmen analysierten (was sonst nur mit Kader Athleten erfolgt), wurde nicht von Newcomern bis hin zu erfahrenen Medaillengewinnern genutzt. Die Teilnehmer erhalten so relativ zeitnah, eine Rückmeldung des Gezeigten, um somit eine Verbesserung und Leitungssteigerung für weitere Wettkämpfe zu erreichen. Also eine gezielte Förderung, welche nicht nur der Nachwuchs nutzte.
Die Referenten José Pereira Rodriguez, Michael Hoffmann, und Felix Martin widmeten sich intensiv in drei Gruppen den jeweiligen Teilnehmern.
Hierbei hatte jeder Referent max. vier Paare in der Gruppe. Pro Paar wurde lediglich eine Kata eingehend analysiert.
Diese sequenziellen Korrekturen der gesamten Kata fordern sowohl von den Referenten als auch von den Teilnehmern die volle Aufmerksamkeit und Konzentration.
Hierbei kam es bei fast allen Teilnehmern zu dem sogenannten „Aha– Effekt“. Worauf sie dann, nach entsprechender Korrektur, versuchten in den Übungsphasen die Fehler zu beheben.
Trotz einer gestaffelten Pause zur Mitte des Lehrgangs waren die Aufmerksamkeit und der Lernwille ungebrochen.
Teilnehmer und Referenten waren so in die Sache vertieft, dass sie erst merkten, dass sie das Lehrgangsende schon 15 min. überschritten hatten, als das Abbauteam schon in der Halle stand.
Hoffentlich wird es dann - wie seit 2014 (mit einer Corona bedingten Ausnahme im Jahr2020)- Ende November 2023 -zum 9. Mal- um den Kampf der Dieter Born Gedächtnispokale gehen, gefolgt von dem NWDK Techniklehrgang am darauffolgenden Sonntag.
Nochmals Danke allen AKTIVEN ohne deren Hilfe die Ausrichtung solcher Turniere und Lehrgänge nicht möglich wäre und die z.T. Freitag, Samstag und Sonntag im Einsatz waren!
Ohne die Unterstützung all derer können ehrenamtliche Vereine nicht überleben. Nur eine wahre „Judo – Gemeinschaft“ ist dazu in der Lage!
Text und Fotos: Kreis Bonn