Kagami Biraki in Dülmen
Oder: „New Year Ceremony was hold“ Am letzten Freitag im Januar hatte der Stützpunkt in Dülmen zu einer traditionellen Neujahrszeremonie eingeladen, wie sie im Kodokan seit frühester Zeit stattfindet, dem Kagami Biraki.Pünktlich um viertel vor acht konnte Stützpunktleiter Dieter Münnekhoff die gut 40 Gäste, u.a. den DJB Katabeauftragten Sebastian Frey, begrüßen und mit einem gemeinsamen „Rei“ ging es los.o
Zuerst standen Vorführungen auf dem Programm. Im Kodokan zeigen üblicherweise hochrangige Lehrer die 7 Kata, bevor Mitglieder der Nationalmannschaft mit Kindern ein bisschen Randori üben. Dieser Tradition folgend, also genau das zeigen, was tägliche Arbeit ist, demonstrierten verschiedene Judoka des Stützpunktes ihr Können.
Den Anfang machten die ID Judoka Carina Niemeyer und Patrick Müglitz mit Auszügen aus der Nage-No-Kata. Beide sind Träger des ersten Dans nach ID-Reglements. Carina sogar die erste Judoka Deutschlands, welche die Prüfung zum ersten Dan erfolgreich absolvieren konnte.
Es folgten Theresa Kleine Homann und Natalie Albert mit der Seiryoku Zen Yo. Während sie den Tandoku Renshu Teil gemeinsam zeigten, wechselten die Rollen bei Kime Shiki. Natalie (3.Kyu) griff stetig an, doch Theresa (1.Dan) hatte immer eine passende Antwort parat. Bei dieser Kata, die im Original drei Teile enthält, wird oft nur der Tandoku Renshu Part gezeigt. Dieser ist natürlich während der Pandemiezeit populär geworden, stellt er doch mittlerweile einen zentralen Teil des Taiso dar.
Den Abschluss der Demonstrationen bildenten Dieter Drees und Achim Becker mit Juno-Kata. Dieter ist bereits über 70 Jahre alt und zeigte eine beeindruckende Leistung. Beide Judoka gehörten zur „bewegt älter werden-Gruppe“ von Hans Gondzik aus Haltern.
In seiner nun folgenden Neujahrsansprache ging Hans Urban auf die Geschichte des Katatrainings in Dülmen und seiner persönlichen Kagami Biraki Erfahrung ein. Hans hatte das Glück mit dem verstorbenen Dieter Born zusammen den Kodokan besuchen zu können. Sein altes Judoleben konnte er hinter sich lassen und etwas Neues beginnen – der Spiegel war zerbrochen worden. Aus diesem Besuch ist nach der Rückkehr nach Deutschland das Kata Netzwerk NRW entstanden. Zusammen mit Michael Hoffmann (Marl) und Dieter Münnekhoff (Kleve) wurden monatliche Trainings angeboten und das über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren. Und jetzt treffen sich wöchentlich Judoka aus nah und fern in Dülmen, um gemeinsam Kata zu üben. Dabei sind nicht nur Sportler dabei, die sich auf eine Prüfung vorbereiten wollen. Auch die Kataweltmeister Jenny Frey, Sebastian Bergmann oder Vizeweltmeister Miriam Sikora und Christian Steinert waren schon häufig zu Gast in Dülmen und natürlich darf der Katabeauftrage des DJB Sebastian Frey in der Aufzählung nicht fehlen. Er steht immer wieder gern in Dülmen auf der Matte und gibt sein Wissen weiter.
Das symbolische Zerteilen eines großen Mochi übernahmen dann Landestrainer Michael Hoffmann und Hans Urban, beide in traditionelle Hakama gekleidet.
Was dann folgte, war das gemeinsame Üben. Schließlich ist der Kodokan Dülmen ja eine Übungsstätte.
Den Abschluss bildete dann natürlich noch das gemeinsame Gespräch. Bei Mochi und Kaltgetränken wurden noch einige Anekdoten zum Besten gegeben, bevor sich die Letzten um kurz vor Mitternacht nach Hause aufmachten.
Wir wünschen allen Judoka die Erfahrung eines persönlichen Kagami Biraki und freuen uns auf ein tolles und trainingsreiches Jahr mit euch.
Die Neujahrszeremonie wird dabei ab sofort einen zentralen Platz im Terminkalender in Dülmen einnehmen.
明けましておめでとうございます
Text und Fotos: Kata-Stützpunkt Dülmen
Bilder auf: https://zen-budo.jimdofree.com/galerie/fotos/kagami-biraki-2023/