Judosport trauert um Matthias Schießleder
Im Alter von 87 Jahren verstarb am heutigen Mittwoch Judo-Ikone Matthias Schießleder aus Essen. Der Träger des 9. Dan im Judo gehörte zu den Urgesteinen des Judosports in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen. Am 20. Oktober 1964 trafen im ersten olympischen Judokampf überhaupt Matthias Schießleder und der Österreicher Karl Reisinger aufeinander. Reisinger gewann die Begegnung damals durch eine kleine Wertung.In seiner aktiven Laufbahn erkämpfte Schießleder zehn deutsche Meistertitel und wurde 1960 Europameister. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere nahm er 1964 an den Olympischen Spielen in Tokio teil. Später bekleidete er im Bundes- und Landesverband NRW zahlreiche Ämter.
1966 erhielt Matthias Schießleder die Goldene Ehrennadel des NWJV, 1964 die Goldene Ehrennadel des DDK und 1965 die Goldene Ehrennadel des DJB.
Als Funktionär startete er 1966 als Kreis-Dan-Vorsitzender im Kreis Essen. Dieses Amt bekleidete er 30 Jahre lang. Von 1983 bis 1991 war er Vorsitzender der DDK-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, von 1991 bis 2007 Präsident des Nordrhein-Westfälischen Dan-Kollegiums (NWDK) und von 1983 bis 2007 Vorstandsmitglied im Nordrhein-Westfälischen Judo-Verband. Das NWDK ernannte ihn 2007 zum Ehrenpräsidenten.
1995 wurde er zum Ehrenmitglied im Deutschen Judo-Bund ernannt und in den Ehrenrat berufen. 1999 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
Bis zuletzt war sein Rat bei vielen Funktionsträgern und in vielen Gremien sehr gefragt.
Der deutsche Judosport nimmt in tiefer Trauer Abschied und wird sein sportliches Lebenswerk dankbar in Ehren halten. Wir sind mit unseren Gedanken bei seiner Frau, seiner Familie und seinen engen Freunden.
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