Judo meets Nihon JuJutsu
Prof. Dr. Peter Deegen zu Gast in Haltern am SeeNihon Ju was?
Zu Beginn seines Lehrgangs war es an Peter den Teilnehmenden erst einmal die historischen Hintergründe des Nihon JuJutsu zu erläutern. Entwickelt wurde das Nihon JuJutsu von Shizuya Sato Sensei einem direkten Schüler von Kyuzo Mifune. Sato, Mitglied des Kodokan erhielt in den 1950er Jahren den Auftrag die amerikanischen Streitkräfte in Judo und Self Defence zu unterrichten. Dabei kamen neben den klassischen Judotechniken auch Techniken des Aikido vor, welches von Dr. Kenji Tomiki unterrichtet wurde. Zusammen mit Mifune war Sato auch Gründer der Kokusai Budoin, einem Zusammenschluss japanischer Meister der Kampfkünste, die es sich zum Ziel gemacht hatten, gemeinsam den Weg des Bushi zu gehen.
Peter Deegen, 6.Dan, war jahrelang selbst Schüler von Sato Sensei sowie seines Nachfolgers John Gage Sensei. Außerdem sammelte er viel Erfahrung als persönlicher Schüler von Yamamoto Sensei, der vielen in NRW als kompetenter Kodokanlehrer noch bekannt sein dürfte. Nach dieser theoretischen Einleitung ging es aktiv auf der Matte zur Sache. Eine der wichtigsten Bewegungen im Nihon JuJutsu ist der Tai-Sabaki oder wie Peter es ausdrückt: „Es ist gut, wenn du nicht mehr dort stehst, wo du angegriffen werden sollst.“
Nach schweißtreibenden Grundübungen, immer begleitet durch Peters japanische Zählweise (ichi, ni, san…), ging es dann zur ersten Kata.
Die Kihon Kata eins lehnte sich inhaltlich mehr an Aikido an, während die Kihon Kata zwei sich eher an Judotechniken orientiert.
Auf den stilisierten Angriff Ukes, erfolgt ein Tai-Sabaki zur Seite oder nach vorne bzw. hinten und die Weiterführung von Ukes Kraft. Alles sah so spielerisch aus, wenn Peter es zusammen mit seinem Partner Michael Hoffmann, Marl, (1.Dan Nihon JuJutsu, 6. Dan Judo) demonstrierte. Beim Üben stellte sich dann doch oft ein Knoten im Gehirn und den Armen und Beinen der Teilnehmenden ein. Peter hat jedoch eine wundervolle Art zu unterrichten, so dass jeder seinem Niveau angepasst Lernfortschritte machen konnte.
Am Ende der zwei intensiven Tage waren sich alle Teilnehmer, die teilweise eine weite Anreise auf sich genommen hatten (D-Dorf, Lippstadt, Hannover), einig: Der Lehrgang muss wiederholt werden und so sprach Michael Hoffmann bei der Verabschiedung auch gleich eine Einladung an Peter Deegen für das kommende Jahr aus.
Es ist immer horizonterweiternd über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken. In diesem Sinne: Domo Arigato, Peter Sensei.
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