ID-Judo KATA-Turnier in Essen
Die Pandemie hat uns noch immer im Griff – aber langsam lösen sich die Fesseln und Judo darf auch bei den ID-Judoka wieder in Turnierform betrieben werden – zumindest Kata-Meisterschaften.In Essen fand am 02.Oktober das inklusive Kata-Turnier im Rahmen der Special-Olympics NRW statt. Wesentlich lockerer als noch vor einem Jahr – dementsprechend auch mit mehr Teilnehmern als in 2020. Gut organisiert durch Arndt Holtsträter von SO-NRW.
Vor Beginn erfolgte zur Überraschung von Dr. Wolfgang Janko die Ehrung zum 7. Dan. Der Deutsche Judo Bund verlieh ihm aufgrund seiner langjährigen Verdienste um den internationalen Judosport den 7. Dan. Extra dafür angereist waren der Präsident Wilfried Marx und der ehemalige Präsident Dr. Edgar Korthauer des NWDK. Diesen war es eine Ehre die hohe Anerkennung Dr. Wolfgang Janko auszusprechen und ihm die Urkunde zum 7.Dan zu überreichen. Wolfgang Janko hat in über 20 Jahren die Entwicklung des Judo für Menschen mit geistigem und körperlichem Handicap geprägt, mitentwickelt und letztlich so weit gefördert, dass inzwischen Europa- und Weltmeisterschaften stattgefunden haben. Auch im Bereich Kata wäre die Teilnahme inklusiver Paare an den normalen Kata-Meisterschaften ohne das Zutun von Wolfgang Janko undenkbar – Danke für deinen unermüdlichen Einsatz!
Erstmals auf dem Programm die „kontaktlose Kata“ – ins Leben gerufen vom Münchner Alwin Brenner. Hier wagten sich 16 Teilnehmer in den drei Wettkampfklassen auf die Matte – zum Teil geführt von ihrem Co-Trainer weil es die Schwere des Handicaps nicht anders zulässt.
Sogar aus den Niederlanden standen zwei Judoka auf der Matte – in der WK1 überraschte Christian Bruchsteg von der BSG-Kleverland mit konstant guten Leistungen in beiden Durchgängen und belegte den 2.Platz hinter Jasper Holtackers aus Holland. Patrick Höltker siegte in der WK2 – Christian Pallas (beide von der DJK-Dülmen) konnte in der WK3 überzeugen.
Die Haltegriffe der Katame-No-Kata wurde von vier Teams einstudiert und gekonnt demonstriert – Thorben von Kneten musste sich in diesem Jahr mit Ersatz-Uke Sergio Sessini begnügen und überzeugte mit sehr guten Leistungen im ersten Durchgang. Gleichauf waren Bastian Wind mit Uke Mirco Meinecke (alle vom 1.Budokan Hünxe) – die im zweiten Durchgang ihre Leistungen sogar steigern konnten und somit die Goldmedaille gewinnen.
Bei der Entscheidung der Nage-No-Kata gingen zwei neugestaltete Teams der DJK-Dülmen als Außenseiter an den Start – diese beiden Teams bestehen aus reinen ID-Judoka – Respekt hierfür!
Als Favorit auf die Matte ging das inklusive-Team Andreas Gramsch (Hünxe) und Nina Völkel (Oberhausen) – bereits mehrfache deutsche Meister mit ihrer Demonstration der Koshi-Waza Stufe der Nage-No-Kata. Nach zwei Durchgängen setzten sie ihre Siegesserie fort, dicht gefolgt vom inklusive-Team vom SC-Budokan-Bocholt – Patrick Barendonk mit seinem Uke Cedric Üffing werden sicher bei den kommenden Wettbewerben starke Konkurrenten.
Abgerundet wurde das Turnier durch die hervorragende Arbeit der Wertungsrichter Jürgen Hatzky, Jörg Wolters und Wilfried Marx. Deren Aufgabe der Bewertung der Sportler durch sehr viel Fingerspitzengefühl, Konzentration und Fachkenntnis überzeugten.
Text: Jörg Wolter
Fotos: Gabriele Gramsch