"Krollis" letztes Soremade...
Nachruf für Klaus-Dietmar Kroll, KDV Kreis Münster-Warendorf.Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Klaus-Dietmar Kroll, der am 11. September 2024 im Alter von 71 Jahren seiner Krebserkrankung erlag. Als „Krolli“ bekannt und geschätzt, hinterlässt er eine große Lücke in der Judo-Gemeinschaft und in den Herzen all jener, die das Privileg hatten, ihn zu kennen.
Klaus-Dietmar Kroll begann seine beeindruckende Judo-Laufbahn im Jahr 1968 beim PSV Braunschweig, wo er seine Leidenschaft für unseren faszinierenden Sport entdeckte. Im Jahr 1980 wechselte er zum PSV Münster, wo er bis zu seinem Tod aktiv war und das Ehrenamt des ersten Vorsitzenden übernahm. Sein Engagement für den Verein und den Judosport war unermüdlich und von einer tiefen Hingabe geprägt, die ihn zu einer zentralen Figur in der Region machte.
Als Trainer war Krolli seit 1987 tätig und brachte sein Wissen und seine Begeisterung für Judo in gleich drei Münsteraner Vereinen ein. Besonders am Herzen lag ihm die Förderung des Nachwuchses. Mit viel Liebe, Geduld und Humor widmete er sich den jungen Judoka und half ihnen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Viele seiner Schützlinge erzielten bemerkenswerte Erfolge auf Landes- und teilweise sogar auf Bundesebene, was Krollis Einfluss auf die nächste Generation von Judokas eindrucksvoll unterstreicht.
Neben seiner Tätigkeit als Trainer war Klaus-Dietmar von 1979 bis 2011 auch als Kampfrichter auf Kreis- und Bezirksebene aktiv. Mit seinem Engagement als Referent für Dan-Vorbereitungslehrgänge ab 2011 brachte er sein Fachwissen überregional ein und gab dieses an zahlreiche Dan-Träger weiter.
Ein besonderes Highlight in Krollis Karriere war die Organisation des Münsteraner Monatsturniers, das er über zwei Jahrzehnte hinweg mit viel Herzblut leitete. Dieses Turnier, das aus einer Serie von zehn Veranstaltungen im Jahr besteht, bietet Kindern einen idealen Einstieg in das Wettkampf-Judo. Durch ein ausgeklügeltes System, das Alter, Gewicht, Graduierung und Kampferfahrung der jungen Athleten berücksichtigt, werden auch Einsteigern im Kindesalter angemessene Gegner zugeordnet, um ihnen schnell Freude am Kämpfen zu vermitteln. Oft nahmen mehr als 100 Kinder an diesen Veranstaltungen teil, was die Beliebtheit und den Erfolg des Turniers verdeutlicht.
Vereinsübergreifendes Agieren und Handeln waren Klaus-Dietmar stets wichtig. So war er 1999 einer der Gründer der sog. Judogemeinschaft Münster, ein Zusammenschluss von jugendlichen Wettkämpfern. Auf diesem Wege brachte er Münsteraner Vereine zusammen und schaffte Kooperationen und Synergien.
Klaus-Dietmar Kroll war nicht nur im Vereinssport aktiv, sondern engagierte sich auch in zahlreichen sozialen Projekten in Zusammenarbeit mit der Stadt Münster. Er leitete Schul-AGs und bot Betreuungen während der Ferienzeit an, wodurch er vielen Kindern die Faszination des Judosports näherbrachte und ihnen wichtige Werte wie Disziplin und Teamgeist vermittelte. Ein weiteres Steckenpferd war sicherlich das von ihm eingeführte Kangeiko, welches in der ersten Woche des Jahres früh morgens vor der Schule für einen guten Start ins neue Jahr sorgte.
Auch im reiferen Alter blieb Klaus-Dietmar ein Vorbild in Sachen Fitness und Lebensfreude. Im Jahr 2013 krönte er seine sportliche Laufbahn mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft bei den Veteranen, was seine ungebrochene Leidenschaft und Hingabe für den Sport eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Sein Engagement im Nordrhein-Westfälischen Dan-Kollegium (NWDK) begann 1992, als er als stellvertretender Kreis-Dan-Vorsitzender (KDV) tätig wurde. Ab 2002 übernahm er die Rolle des KDV im Kreis Münster und setzte sich bis zu seinem Tod für die Belange des Judosports ein. Für seine Verdienste wurde ihm Ende 2017 der 6. Dan verliehen, eine Auszeichnung, die seinen außergewöhnlichen Beitrag zur Judogemeinschaft würdigt.
Klaus-Dietmars Handeln war geprägt von einem unermüdlichen Bestreben, die Judokultur zu fördern und weiterzugeben. Er bleibt uns als engagierter Judoka, inspirierendes Vorbild und lebensfroher Kamerad in Erinnerung. Sein liebenswertes Wesen, seine humorvolle Art und sein unermüdlicher Einsatz für den Judosport werden uns fehlen, doch sein Vermächtnis wird die Judo-Gemeinschaft nachhaltig prägen. In unseren Herzen wird er weiterleben, und wir werden seine wertvollen Beiträge und seine positive Ausstrahlung niemals vergessen.